Das Museum des 21. Jahrhunderts

Ein Museum ist ein Marktplatz der Ideen, die durch Bilder und künstlerische Objekte vermittelt werden. Es gehört zu den zentralen Institutionen einer aufgeklärten, fortschrittlichen und zivilisierten Gesellschaft. Museen erfüllen dabei eine essentielle Rolle: Sie sind Stätten der Begegnung, des offenen Diskurses, der permanenten Innovation und der Inspiration.

Über das vergangene Jahr hat die Kunsthalle Bremen ein neues Leitbild entwickelt, das von einem intensiven Prozeß der Reflektion über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Hauses wie über die gesellschaftliche Rolle von Museen in einer globalisierten, vernetzten und von visuellen Eindrücken dominierten Welt begleitet wurde. Dieser Vortrag stellt sowohl die internationale Diskussionen und Debatten über das gegenwärtigen Verständnis der „Institution Museum“ anhand von konkreten Beispielen vor wie das neue Leitbild der Kunsthalle Bremen.

In verschiedenen Arbeitsschritten und unterschiedlichen Zugängen hat sich die Kunsthalle Bremen mit dem Selbstverständnis des Hauses und einer Vision für die Kunsthalle als ein Museum des 21. Jahrhunderts befasst. In der Kunsthalle Bremen kommen durch die umfangreichen historischen Sammlungsbestände, ein aktives Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm wie die umfangreiche Erweiterung von 2011 Vergangenheit und Gegenwart in einem produktiven Dialog zusammen. Am Ende stand die Ambition ein lebendiges Museum zu entwickeln in dem sich Tradition und Innovation treffen, das ein Ort der intensiven Erlebnisse und ästhetischen Erfahrungen ist, ein Ort des Lernens durch die Begegnung mit Kunstwerken in allen Medien, ein Ort, an dem neue Ideen generiert und präsentiert werden und ein Ort der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen durch Kunst.


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Studium der Kunstgeschichte in Mainz, Berlin und London mit Abschluss Master of Arts und Promotion am Courtauld Institute of Art, University of London. Anschließend Tätigkeit an der National Gallery of Art in Washington, D.C., der Kunsthalle in Basel sowie am Institute of Contemporary Art in Boston, dort von 1995 bis 1999 Kurator und von 1997 bis 1998 geschäftsführender Direktor. Seit August 1999 Kurator bei den Sammlungen der Tate London und seit März 2001 Direktor der Tate Liverpool. Kurator (bzw. Ko-Kurator) einer Vielzahl von Ausstellungen, unter anderem „Gothic: Transmutations of Horror in Contemporary Art“ (1997), „Shopping: 100 Jahre Kunst und Konsum“ (2002), „Summer of Love: Psychedelische Kunst der 60er Jahre“ (2005), „Gustav Klimt: Painting, Design and Modern Life in Vienna 1900“ (2008), „Picasso: Peace and Freedom“ (2010) und gegenwärtig an der Tate Liverpool, „René Magritte: The Pleasure Principle“. 2007 Vorsitzender der Jury des Turner-Preises. Zahlreiche Publikationen zur modernen und zeitgenössischen Kunst. Seit November 2011 Direktor der Kunsthalle Bremen.