Das deutschlandweit einzigartige Pilotprojekt „Freikarte“ wurde von fünf Studierenden des Instituts für Kultur- und Medienmanagement initiiert und unter der Trägerschaft der Hermann Rauhe Stiftung sowie in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung, den Allgemeinen Studierendenausschüssen der UHH, der HAW und der TU Hamburg-Harburg sowie allen teilnehmenden Kulturinstitutionen und Hochschulen umgesetzt.
Studieren, entdecken, erleben. Dieser Dreiklang machte den Studienstart in Hamburg ab dem Wintersemester 2010/2011 in Deutschland einzigartig: Neben dem Studienausweis und dem Semesterticket für Busse und Bahnen erhielten alle rund 16.000 Studienanfänger eine dritte Karte zum Studienbeginn: Die „Freikarte“ ermöglichte es ihnen, für drei Monate 20 der wichtigsten Museen und Bühnen Hamburgs unentgeltlich und so oft sie wollten zu besuchen.
Ein umfangreiches Begleitprogramm bot einen Blick hinter die Kulissen und die Möglichkeit, Kommilitonen mit gleichen Interessen kennen zu lernen. Im Pilotjahr wurde eine eigene Internetseite eingerichtet (www.meinefreikarte.de). Auch über die Social-Media-Plattformen Facebook und StudiVZ wurde tagesaktuell in den Freikarte- Gruppen über Veranstaltungen und Zusatzangebote informiert. Begleitet wurde das Projekt durch eine ausführliche Evaluation, die sowohl Studierende wie auch teilnehmende Kulturinstitutionen mit einbezog.
Die Ergebnisse der Evaluation aus dem ersten Durchgang der „Freikarte“ und aus den nachfolgenden Laufzeiten sprechen deutlich für eine Fortsetzung des Projektes: Die „Freikarte“ initiierte in drei Laufzeiten knapp 30.000 Besuche, 72% der Nutzer gaben an, die Institutionen auch ohne die „Freikarte“ wieder zu besuchen – was die langfristige Besucherbindung der Initiative unterstreicht, die Facebook-Seite akquirierte bis heute über 3000 Fans. Um das junge Publikum noch näher an die Kulturinstitutionen zu bringen, wurde als Highlight für das Wintersemester 2011/2012 eine institutionen-übergreifende App realisiert. Die Presseberichterstattung umfasste u.a. Artikel in „Die Zeit“ und „Die Welt“, andere Städte wie beispielsweise München oder Wien arbeiten an der Einführung einer Karte nach dem Hamburger Modell der „Freikarte“.
Auch in diesem Jahr wird die „Freikarte“ als größtes operatives Projekt der Hermann Rauhe Stiftung weitergeführt, die Anzahl der Empfänger wird dabei auf circa 21.000 Studierende weiter ansteigen, ebenso wie die der beteiligten Kultureinrichtungen: 30 Museen und Bühnen nehmen an der vierten Laufzeit des Projektes teil.
Moritz Scherberich, Production Coordinator Stage Entertainment GmbH Hamburg, Co-Initiator des Projektes „Freikarte“
Moritz Scherberich absolvierte von 2004-2007 den Bachelorstudiengang "Populäre Musik und Medien" an der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold sowie das anschließende Masterstudium "Kultur- und Medienmanagement" an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (2008-2010). Er ist einer der Leiter des Projektes „Freikarte“, das er mit vier Kommilitonen während seines Studiums initiierte. Die Freikarte ist ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt, das 2012 in der bereits dritten Laufzeit 22.000 Studierenden drei Monate lang freien Eintritt in 30 der wichtigsten Kulturinstitutionen Hamburgs ermöglicht. 2012 wurde das Projekt mit dem ersten Platz des Hamburgischen Stifterpreises ausgezeichnet.
Während des Bachelorstudiums arbeitete Moritz Scherberich als freier Mitarbeiter im Konzertbüro Schoneberg in Münster. Es folgten Produktionsassistenzen am Theater des Westens in Berlin für Roman Polanskis „Tanz der Vampire“ und bei der Stage Entertainment Tour GmbH, Hamburg, für die „Best of Musical Gala 2007“. Von 2008-2009 arbeitete er in der Projektentwicklung des Hamburger Musikprojektes „The Young ClassX e.V.“ der Otto Group, anschließend von 2010-2011 als Koordinator für den Bereich Fernstudium am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 2012 bereitete er als Referent das Projekt „.vernetzt# - das Zukunftscamp“ der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius in der Internationalen Kulturfabrik Kampnagel vor.
Moritz Scherberich lebt in Hamburg und betreut seit 2012 als Production Coordinator bei der Stage Entertainment GmbH deutschlandweit die Produktionsaufbauten von Musicals und Shows. Er ist Mitglied des Think Tanks "Beta-Group" der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.