Das Deutsche Auswandererhaus

Deutschlands erstes Migrationsmuseum

Wie kann man das Thema Migration in einer Ausstellung umsetzen?
Antworten gibt der Vortrag, indem sowohl die Dauerausstellung als auch Sonderausstellungen des Deutschen Auswandererhauses mit ihrer Konzeptionsidee und der Umsetzung vorgestellt werden. Im Mittelpunkt steht der Umgang mit dem Immateriellen, den Gefühlen wie Sehnsucht, Hoffnung, Angst und Enttäuschung.
Wie schafft man einem angstfreien Raum, um ein gesellschaftlich oft ambivalent diskutiertes Thema wie das der Migration nachhaltig vermitteln zu können? Die Museumsdi-daktik des Deutschen Auswandererhauses wird ebenso vorgestellt wie der Besucherservice des Hauses. Denn unabhängig von seiner Rolle als Deutschlands einziges Migrationsmuseum stellt das Deutsche Auswandererhaus auch eine touristische Destination dar. Jede dieser beiden Funktionen braucht ihren eigenen Vermittlungsansatz, beide müssen miteinander in Einklang gebracht werden.
Welche Objekte spiegeln Migrationsgeschichte wider? Anhand mehrerer Beispiele aus der Sammlung des Deutschen Auswandererhauses zeigt der Vortrag auf, welche Erkenntnisse beispielsweise die Erinnerungsobjekte der Migrantenfamilien oder behördli-chen Dokumente liefern. Dabei spielt die Frage nach der eigenen und der fremden Wahrnehmung, der eigenen und der fremden Wahrheit eine wichtige Rolle.


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Dr. Simone Eick, Direktorin und Geschäftsführerin des Deutschen Auswandererhauses Bremerhaven.
Dr. Simone Eick ist seit Januar 2006 Direktorin und Geschäftsführerin des Deutschen Auswandererhauses Bremerhaven. Vor der Eröffnung des Museums im August 2005 war sie von 2003 bis 2005 bei Studio Andreas Heller Architects & Designers in Hamburg als wissenschaftliche Leiterin des Konzeptionsteams des Museums tätig. Das Deutsche Auswandererhaus gewann 2007 den "European Museum of the Year Award".
In ihrem Studium der Geschichte und Philosophie an der Universität Hannover legte Simone Eick ihren Schwerpunkt auf die Sozial-, Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Für ihre Promotion über Lebenswege von Amerikaauswanderern forschte sie in transatlantischer Perspektive sowohl in Norddeutschland als auch in Chicago. Nach der Promotion absolvierte sie ein Museumsvolontariat am Historischen Museum Bremerhaven.
Unter der Leitung von Simone Eick zeigte das Deutsche Auswandererhaus seit 2006 über 20 Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Migrationsthemen, wie Flucht und Vertreibung, Exil, deutsche Sehnsuchtsorte wie Buenos Aires und Australien. Sie ist Herausgeberin der Publikationsreihe des Deutschen Auswandererhauses, der "edition dah".  Von 2008 bis 2010 war sie Mitglied der Jury der Kulturstiftung des Bundes. Von 2009 an koordinierte sie die Finanzierung des im April 2012 eröffneten Erweiterungsbaus des Deutschen Auswandererhauses durch den Bund, das Land Bremen und die Betreibergesellschaft des Deutschen Auswandererhauses mit. Zeitgleich konzipierte sie gemeinsam mit dem Architekten und Ausstellungsgestalter Andreas Heller den neuen Ausstellungsteil zu 300 Jahren Einwanderungsgeschichte nach Deutschland im Erweiterungsbau. Sie vertritt das Deutsche Auswandererhaus regelmäßig auf den Konferenzen der Association of European Migration Institutions (AEMI) und des European Museum Forum (EMF).