Barberini Digital

eine umfassende Plattform zur Vermittlung vor, während und nach dem Museumsbesuch

Die Barberini App als zentraler digitaler "Hub"

Im Januar 2017 eröffnete das Museum Barberini in Potsdam. In enger Zusammenarbeit  zwischen dem Museum, dem Medienunternehmen MicroMovie aus Potsdam und SAP ist es gelungen, digitale Tools zu gestalten, die sich dezent und informativ in den Ausstellungskontext einbetten. Im Zentrum der digitalen Vermittlungsarbeit steht die Barberini App. Diese dient sowohl zur Vorbereitung des Besuchs (Ausstellungsprogramm, Veranstaltungen, Info-Sektion, Ticketing, usw.) als auch zur Begleitung während des Rundgangs in Form eines individuellen Guides. Eine intuitive In-House Navigation mit iBeacon Technologie erleichtert das Auffinden von Exponaten und macht die klassische Eingabe von Nummerncodes zum Start der Audio Guides überflüssig. Ein eigener Bereich für Kinder und Jugendliche bietet via Quiz etc. spielerischen Zugang für junge Zielgruppen. Auch nach dem Museumsbesuch wird die App rege genutzt – zur Vertiefung der Inhalte oder dem Betrachten der Werke auf dem heimischen iPad.

Im Herbst 2017 kam die Barberini Letterbox hinzu – eine Art digitales Forum für die Besucher. Darüber können diese selbst kreativ werden, handschriftliche Kommentare oder Zeichnungen hinterlassen und mit dem Museum in Dialog treten. Die Besucherbeiträge erscheinen auf einer Projektion im Museum bzw. nach Wunsch auch in der App und auf der Website des Hauses. Zudem können sie in Social Media Kanäle wie Facebook, Instagram gepostet werden. Der Beitrag zeigt, wie das Museum Barberini die Besucher mit seiner Digitalstrategie bei ihrem Kunsterlebnis unterstützt, eine nachhaltige Besucherbindung aufbaut, sowie welche technische Infrastruktur hinter den Tools steckt.

Eine digitale Plattform für das gesamte Museum

Ziel ist eine digitale Plattform, in der ein Großteil der Prozesse für Vermittlung, Marketing und Besuchermanagement verwaltet werden können. Hinter der App verbirgt sich das dynamische Content-Management-System „GuidePilot“. Aufgrund der kurzen Intervalle zwischen den Ausstellungen musste die Plattform hoch flexibel sein, um Anpassungen rasch vornehmen zu können. Ausstellungen, Audiotouren, Exponate und multimedialer Content können einfach angelegt werden. Basisdaten zu Exponaten werden direkt aus der Sammlungsdatenbank MuseumPlus importiert. Somit werden viele bisher separat laufende Prozesse gebündelt und ermöglichen eine effiziente und flexible Anpassung der Inhalte.


Ina Storch, seit Mai 2016 kaufmännische Leiterin des Museum Barberini in Potsdam, hat Betriebswirtschaft an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena studiert, nebenberuflich Seminare in Kulturmanagement absolviert und ist Stiftungsberaterin (DSA). Nach ihrem Studium hat sie mehrere Jahre bei der KPMG in München im Bereich Wirtschaftsprüfung gearbeitet, Unternehmen, Kultureinrichtungen und Stiftungen als Mandanten betreut. Danach war sie als kaufmännische Geschäftsführerin für ein international tätiges Münchener Planungsbüro tätig und als Director Finance bei der Privaten Hochschule Macromedia, bevor sie 2016 von München nach Berlin umzog. Im Museum Barberini hat sie neben dem kaufmännischen Bereich das Projekt Barberini Digital mit aufgebaut und weiterentwickelt.

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Jasdan Joerges hat Neurowissenschaften an der Freien Universität Berlin und der University of San Diego studiert. Im Anschluss daran war er als Kurator und Projektleiter für mehrere große Ausstellungsprojekte u.a. für den Martin Gropius Bau Berlin, das Hygienemusem Dresden und das Museum für Naturkunde Berlin tätig. Als Gründer und Geschäftsführer der Micromovie Media GmbH in Potsdam hat er seit 2007 zahlreiche Apps und Projekte im Bereich interaktive Medien realisiert. Der Fokus liegt dabei auf der kreativen Nutzung von digitalen und mobilen Technologien. Besonders interessiert er sich derzeit für neue und innovative Wege zur Vermittlung und Partizipation in Kultur und Wissenschaft.